Hilfe bei häuslicher Gewalt

Alle Menschen haben ein Recht darauf, ihr Zuhause und ihr soziales Umfeld als einen sicheren Ort zu erleben. Die Realität sieht für viele Menschen aber anders aus. Häusliche Gewalt ist ein Phänomen, das schweizweit viel Leid bei den Opfern und ihren Angehörigen verursacht.
Was ist häusliche Gewalt?
Häusliche Gewalt hat viele Formen: Drohungen, psychischer Druck, Schläge, das Erzwingen von sexuellen Kontakten, Stalking oder Einsperren sind nur einige davon. Häusliche Gewalt kann alle Menschen treffen, unabhängig von ihrem Alter oder ihrem Geschlecht.
Was kann das Umfeld tun?
Häusliche Gewalt ist nicht einfach zu erkennen. Wir sehen nur einzelne Momente, nie aber die gesamte Beziehung zwischen zwei Menschen. Zudem sind Symptome häufig unspezifisch und Verletzungen nicht immer sichtbar. Nicht alle Gewalt hinterlässt Spuren. Manche Beobachtungen aber lösen beim Umfeld ein ungutes Gefühl aus. Zeugin oder Zeuge von Gewalt zu werden, kann sehr verstörend sein. Denken Sie daran: Auch Angehörige und nahestehende Dritten können sich bei der Beratungsstelle Opferhilfe beraten lassen.
Die Handlungsmöglichkeiten des Umfelds hängen von der Form der Gewalt, der Beziehung zu den involvierten Personen und weiteren Umständen ab. Wichtig ist, dass man sich nie selbst in Gefahr bringt und in Notfällen immer die Polizei alarmiert. Handelt es sich nicht um einen Notfall? Dann können Sie die folgenden Schritte unternehmen:
Hinhören
Sprechen Sie die betroffene Person an, wenn Sie diese alleine antreffen. Hören Sie aktiv zu und nehmen Sie die Aussagen ernst. Teilen Sie Ihre Beobachtungen und Ihre Sorgen um die betroffene Person mit, aber versuchen Sie, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Verständnisvolles Zuhören ist oft das Wichtigste.
Informieren
Informieren Sie sich über häusliche Gewalt und über die Beratungs- und Unterstützungsangebote im Kanton. Je besser Sie informiert sind, desto besser können Sie eine Person darin unterstützen, den für sie richtigen Weg zu finden
Unterstützen
Bieten Sie Ihre Hilfe an, ohne zu insistieren. Gewaltbelastete Beziehungen können handlungsunfähig machen. Für Betroffene kann es schwierig sein, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht können Sie die betroffene Person darin unterstützen, einen Beratungstermin auf der Beratungsstelle Opferhilfe zu organisieren oder sich an die Polizei zu wenden. Handeln Sie aber nie, ohne ihre Überlegungen und Schritte mit der betroffenen Person besprochen zu haben. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie vorgehen sollen, wenden Sie sich an eine Beratungsstelle.
Weitere Informationen zu häuslicher Gewalt und was man tun kann, finden Sie auf der Webseite der Polizei Kanton Solothurn.